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Potsdam

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir am 27. Mai 2023 am Luisenplatz unsere Tour durch die Potsdamer Hinterhöfe. Wir schlenderten durch einige Hinterhöfe entlang der Brandenburger Straße und ihrer Nebenstraßen und entdeckten dabei Abseits des Alltagstrubels den Schornstein einer einstigen Seifenfabrik im ,, Luisenforum ", die Höfe des ,, Großes Holländisches Haus " in der Lindenstraße, welches im Auftrag des Soldatenkönigs 1733 - 37 für den Kommandeur der Leibgarde erbaut wurde und im Laufe der Zeit als Pferdelazarett, Tagungsort der ersten freigewählten Stadtverordnetenversammlung, und auch als Gefängnis  genutzt wurde, liebevoll gestalteten kleine grüne Oasen, verglaste Galerien und urige Geschäfte. Hinter den barocken Fassaden findet man stellenweise noch das Fachwerk der alten Häuser, holpriges Kopfsteinpflaster, aber auch die aufwendige Verlegeart des Bodens, der Mopke. Und daher Achtung, die Tour ist nur bedingt für Stöckelschuhe und Rollstühle geeignet.

Unser Stadtführer Ulf Jungnickel wusste zu vielen Gebäuden eine nette Anekdote zu berichten und zeigte viel Geduld, wenn es mal wieder etwas länger dauerte mit dem Fotografieren. Die Geschichten reichten zurück in die Zeit des Soldatenkönigs, über die Zeit der DDR  bis zu manchen prominenten der Gegenwart. So ist noch in einigen Innenhöfen ein Walnussbaum zu finden, da sich im hinteren Teil häufig die Toilette, also Plumpsklo, befand. Der Baum sorgte dafür, dass das Ungeziefer fern blieb, da dieses den Geruch der Walnuss - Blätter mied. Außerdem boten die Nüsse für den Winter Nahrung und das gute Holz konnte an die Potsdamer Gewehrfabrik zur Produktion der Waffen verkauft werden.

Textfoto: Verena Weller

Fotos in der Reihenfolge von Ingrid Syre, Gaby Winter, Verena Hanschmann, Gunter Sachse, Simone Neumann, Michael Formell, Katja Boll, Josef Niessen und Pepita Richter

Text: Gaby Winter

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